„Love Scam“ zählt zu den perfidesten Betrugsformen im Netz: Professionelle Täter bauen Vertrauen auf, beuten Gefühle aus und fordern Geld. Hier erfahren Sie kompakt, wie typische Maschen funktionieren, welche Alarme Sie ernst nehmen sollten und wie die Rückforderung in der Praxis läuft.
1. Begriff & typische Tatorte
Beim Romance Scam geben sich Täter als potenzielle Partner aus, um über Nähe an Geld zu kommen. Häufige Schauplätze:
- Dating-Plattformen (z. B. Tinder, Badoo, eHarmony),
- Soziale Netzwerke (Facebook, Instagram, LinkedIn),
- Messenger & Foren,
- Online-Games mit Chat-Funktionen.
2. Vorgehensweise in drei Phasen
Phase A: Scheinidentität
Hochglanzprofile mit gestohlenen Fotos, ausgedachten Lebensläufen und dramatischen Details schaffen Glaubwürdigkeit.
Phase B: Bindung
Intensive Kommunikation, frühe Liebesbekundungen und eine „perfekte Passung“ sollen rasch Vertrauen erzeugen.
Phase C: Geld
Sobald Nähe besteht, folgen Bitten um finanzielle Hilfe – etwa für Notfälle, Visagebühren, Investitionen oder Reisekosten.
3. Rote Flaggen – schnell erkennen
Profil & Bilder
- nur Studio- oder Stock-ähnliche Fotos,
- keine Bilder mit Freund:innen/Familie,
- kaum Variationen über Lebensphasen.
Kommunikation
- sehr schnelle, starke Gefühle,
- Ausweichen bei Video-Calls/realen Treffen,
- widersprüchliche Angaben oder Sprachmuster,
- Drängen zum Wechsel auf private Messenger.
Geldforderungen
- Zahlungsbitten nach kurzer Bekanntschaft,
- Zeitdruck & wechselnde Begründungen,
- Forderung nach Bargeld oder Krypto.
4. Häufige Varianten
- Military Scam: angebliche Auslandseinsätze, Kosten für Genehmigungen/Notfälle.
- Business Opportunity: vermeintliche Investments mit „Anschubfinanzierung“.
- Medical Emergency: teure Behandlungen für sich/Angehörige.
- Travel Scam: Geld für Tickets/Visum für ein Treffen.
5. Prävention: Ihre Sicherheits-Checkliste
Identität verifizieren
- umgekehrte Bildersuche,
- Profile plattformübergreifend prüfen,
- vor Treffen: kurzer Video-Call,
- Widersprüche notieren und gegenprüfen.
Grundregeln
- kein Geld, keine Zugangsdaten versenden,
- Kommunikation nicht zu schnell außerhalb der Plattform,
- bei Druck/Dringlichkeit sofort skeptisch werden.
6. Akutmaßnahmen bei Verdacht
- Kontakt beenden – Kanäle blockieren.
- Beweise sichern – Screenshots, Chatverläufe, Zahlungsnachweise.
- Anzeigen – Polizei informieren.
- Bank/Zahlungsdienst – Rückbuchung prüfen lassen.
- Plattform melden – andere Nutzer schützen.
7. Gelder zurückholen – Strategien
- Kooperation mit Ermittlungsbehörden,
- Nachverfolgung von Zahlungsströmen,
- zivil- und strafrechtliche Schritte,
- grenzüberschreitende Zusammenarbeit,
- technische Identifikationstools (sofern möglich).
8. Einordnung der Schadenslage
International zeigen Statistiken jährlich Verluste in Milliardenhöhe. Besonders betroffen sind häufig Altersgruppen ab Mitte 40 – entscheidend ist jedoch: Jede Person kann Opfer werden.
9. Unterstützung für Betroffene
- Sie sind nicht allein – Täter agieren professionell.
- Hilfe gibt es rechtlich, psychologisch und finanziell.
- Rückholung ist in vielen Fällen zumindest teilweise möglich.
Fazit
Gesunder Zweifel schützt: echte Zuneigung fordert keine Überweisungen. Prüfen, verifizieren, dokumentieren – und bei Verdacht konsequent handeln.
Wenn Sie betroffen sind, unterstützen wir Sie diskret und entschlossen bei der Rückforderung.
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Wir prüfen Ihren Fall vertraulich und geben eine realistische Ersteinschätzung zur Rückforderung.
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